IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz veröffentlicht Fachkräftereport 2025
Digitale Strategien als Schlüssel zur Fachkräftesicherung
Der Fachkräftemangel gehört zu den Top-Geschäftsrisiken für Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Dabei zeigt der Fachkräftereport 2025 der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz: Digitale Strategien sind entscheidend für Gewinnung, Bindung und Förderung von Mitarbeitenden. Die Ergebnisse des Reports basieren auf den Antworten von rund 500 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen aus Rheinland-Pfalz. Vorgestellt wurden sie am 9. Oktober in der IHK für Rheinhessen in Mainz – eröffnet von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt – vor Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Ergänzt wurde die Präsentation durch einen Praxistalk mit den Preisträgern des Wettbewerbs „Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz“.
„Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine der größten Herausforderungen für unsere Unternehmen“, macht Karina Szwede, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen, deutlich. „Digitale Strategien sind kein Zusatz, sondern ein Schlüssel, um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu bleiben.“ Der Fachkräftereport zeigt: Dort, wo digitale Lösungen bereits eingesetzt werden, überzeugt ihr Nutzen. Demnach bezeichnen 87 Prozent der Unternehmen digitale Tools im Personalmanagement als hilfreich oder sehr hilfreich.
Digitale Personalgewinnung und -bindung weiter auf dem Vormarsch
Die Unternehmenswebsite ist mit 81 Prozent der meistgenutzte Rekrutierungskanal, gefolgt von Online-Stellenanzeigen (71 Prozent) sowie Jobbörsen und sozialen Medien (je 64 Prozent). Bei Social Media setzen Unternehmen vor allem auf Instagram, Facebook und LinkedIn. Andere Kanäle wie Messenger-Dienste, Recruiting-Apps oder TikTok spielen bislang nur eine geringe Rolle. Mehr als die Hälfte der Befragten nennt mobiles Arbeiten als effektivste Maßnahme zur Personalbindung, erläutert Viktoria Braun, Sprecherin der Arbeitsgruppe Fachkräftesicherung Rheinland-Pfalz. Weitere Potenziale liegen insbesondere in digitaler Gesundheitsförderung und digitalen Feedbackprozessen.
Digitalisierung im Personalmanagement: Treiber für Effizienz und Innovation
Etwa 60 Prozent der Befragten bewerten Künstliche Intelligenz und Digitalisierung im Personalmanagement positiv, vor allem im Hinblick auf Automatisierung, datenbasierte Personalentwicklung, flexible Arbeitsmodelle und die Arbeitgebermarke. Neue Technologien gelten damit als Treiber für Effizienz und Innovation. Gleichzeitig äußern rund 30 Prozent Bedenken, etwa wegen Datenschutz, dem Verlust persönlicher Kontakte, Überforderung kleinerer Betriebe oder fehlender Kompetenzen, während 10 Prozent unentschieden bleiben. Insgesamt sehen 86 Prozent der Arbeitgeber digitale Technologien als Unterstützung, 76 Prozent berichten von Entlastung im Alltag und 58 Prozent bewerten sie insgesamt als Chance. Nur rund ein Viertel geht davon aus, dass Technik Mitarbeitende ersetzen könnte.
IHKs unterstützen Betriebe bei Gewinnung, Bindung und Förderung von Fachkräften
Die IHKs in Rheinland-Pfalz unterstützen Unternehmen mit Ideenpapieren, Praxistipps, Netzwerken und individueller Beratung.
„Die rheinland-pfälzischen Arbeitgeber sind engagiert und vernetzt – wir begleiten sie dabei aktiv“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Karina Szwede.
Seit 2023 bündeln die IHKs ihre Aktivitäten zudem im Aktionsplan Fachkräfte, der konkrete Projekte an Schulen, Beratungsangebote für Unternehmen und politische Forderungen umfasst.
Weitere Informationen gibt es unter ihk-rlp.de/fachkraefte