Pressemitteilung vom 27. März 2025
Rheinland-pfälzische Unternehmen blicken mit Sorge auf Handelsbarrieren und Bürokratie
Zwischen dem 24. Februar und 7. März 2025 haben sich knapp 250 auslandsaktive Unternehmen aus Rheinland-Pfalz an der bundesweiten Umfrage „Going International 2025“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beteiligt – deutlich mehr als im Vorjahr.
„Das gestiegene Interesse spiegelt die wachsenden globalen Unsicherheiten wider und unterstreicht zugleich die Bedeutung und Notwendigkeit einer aktiven Außenwirtschaftspolitik“, sagt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Die Ergebnisse zeigen eine Eintrübung der Geschäftsperspektiven, insbesondere in Nordamerika, sowie zunehmende Herausforderungen durch Handelsbarrieren in den USA und bürokratische Hürden in der EU.
Handelshemmnisse und unsichere Geschäftsperspektiven belasten Nordamerika-Geschäft
In Nordamerika, das die Länder USA, Kanada und Mexiko umfasst, haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsperspektiven im Vergleich zu 2024 deutlich verschlechtert. Steigende Handelshemmnisse, insbesondere neue Zölle, erschweren den Marktzugang und belasten das Auslandsgeschäft.
Im Jahr 2025 bewerten nur 24,8 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Geschäftslage als „gut“, während dieser Anteil 2024 noch bei 36,5 Prozent lag. Noch gravierender ist der Rückgang bei den Geschäftsperspektiven: 34,4 Prozent der in Nordamerika aktiven Unternehmen erwarten für 2025 eine Verschlechterung, während in der Umfrage 2024 lediglich 10,5 Prozent dieser Ansicht waren. Besonders ausgeprägt ist der negative Trend in den USA: 41,4 Prozent der dort aktiven Unternehmen bewerten ihre Geschäftsperspektiven für 2025 als schlechter, verglichen mit 16 Prozent im Vorjahr.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass rheinland-pfälzische Unternehmen sich verstärkt mit veränderten Marktbedingungen auseinandersetzen müssen. Eine verlässliche Handelspolitik und der Abbau bürokratischer Hürden sind entscheidend, um den Wirtschaftsstandort langfristig zu stärken.
Bürokratie belastet Unternehmen in Rheinland-Pfalz
Zusammen mit der Unsicherheit bei der Umsetzung internationaler Regularien wird auch die Bürokratie von rheinland-pfälzischen Unternehmen als Belastungsfaktor angegeben. 66,4 Prozent der Befragten sehen darin eine wesentliche Schwierigkeit. Besonders die Lieferkettensorgfaltspflichten (LkSG) (60,8 Prozent), die Verpackungsverordnung (47,5 Prozent) und der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) (40 Prozent) stellen weiterhin große Herausforderungen dar. Hinzu kommen neue regulatorische Vorgaben wie die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Diese bedeute besonders für kleine und mittlere Unternehmen einen erheblichen zusätzlichen Dokumentations- und Nachweisaufwand, machen die IHKs in Rheinland-Pfalz deutlich.
IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel fordert daher: „Die Entlastung der Unternehmen im Bereich Bürokratie muss dringend vorangetrieben werden, um Wettbewerbsnachteile abzubauen und die globale Konkurrenzfähigkeit rheinland-pfälzischer Unternehmen zu sichern. Ein Beispiel für diese bürokratische Überlast sind die über 350 EU-Verordnungen, die bei der Zollabfertigung von den Unternehmen beachtet werden müssen.“
Diese zunehmenden bürokratischen Hürden erschweren nicht nur den internationalen Handel, sondern binden wertvolle Ressourcen, die Unternehmen dringend für Innovation und Wachstum benötigen.
Weitere Informationen zur Umfrage finden sich auf der Website der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.