Im Jahr 2025 nahmen 2.591 Unternehmen im Zeitraum vom 24. Februar bis 7. März an der Umfrage teil. Davon entfielen 250 Teilnehmer auf Rheinland-Pfalz, was rund einem Zehntel entspricht.
Verglichen mit 2024 ist die Teilnehmerzahl bundesweit um knapp 10 % und in Rheinland-Pfalz um fast ein Drittel gestiegen, was die wachsende Bedeutung der Außenwirtschaft für Unternehmen unterstreicht.
US-Geschäft im Spannungsfeld der US-Handelspolitik
Die aktuelle Geschäftslage in den USA wurde unterschiedlich bewertet: rund ein Viertel der Teilnehmenden stuften die Lage als gut ein, 46,2 % als befriedigend und knapp ein Drittel als schlecht.
Seit dem 10. Februar 2025 kündigt Präsident Donald Trump regelmäßig neue Zölle an, insbesondere auf Produkte wie Aluminium und Stahl. Die Einfuhrzölle auf Aluminium und Stahl aus der EU traten schließlich am 12. März 2025 in Kraft – also nach dem Ende des Umfragezeitraums.
Vor diesem Hintergrund sind auch die Einschätzungen heimischer Unternehmen zur Geschäftsperspektive in den USA relevant. Lediglich rund ein Viertel (23,3 %) der befragten Unternehmen geht von einer positiven Geschäftsentwicklung aus, während etwa ein Drittel (35,3 %) eine gleichbleibende Lage erwartet und 41,4 % von einer Verschlechterung ausgehen.
Die erwarteten Auswirkungen von handelspolitischen Maßnahmen der USA auf das Auslandsgeschäft wurden ebenfalls abgefragt. Etwa ein Drittel (36,1 %) der Unternehmen rechnet mit einer geringen negativen Beeinträchtigung, während ein weiteres Drittel eine starke negative Auswirkung befürchtet. 29,4 % der Befragten hätte eine solche Entwicklung hingegen keine spürbaren Folgen.
Geschäftslage und Geschäftsperspektive
Die teilnehmenden Unternehmen haben ihre Geschäftslage in der Eurozone im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr als schlechter eingeschätzt. Der Anteil der negativen Bewertungen stieg von 16,4 % im Jahr 2024 auf 20,3 % im Jahr 2025. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven zeigt sich jedoch eine leichte Verbesserung: 12,2 % der Befragten erwarten für 2025 eine positive Entwicklung, verglichen mit 9,1 % im Vorjahr.
Bezüglich des übrigen EU-Raums sowie der Schweiz und Norwegen zeigt sich zwischen 2024 und 2025 nur wenig Veränderung in der Geschäftslage. Für 2025 erwarten 14,2 % der in der Region aktiven Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftsperspektiven, während gleichzeitig 18,7 % von einer Verschlechterung ausgehen.
In der Region Asien/Pazifik (ohne China) haben Unternehmen ihre Geschäftslage im Jahr 2025 häufiger als schlecht bewertet als im Vorjahr. Der Anteil negativer Einschätzungen stieg von rund ein Fünftel im Jahr 2024 auf etwa ein Viertel im Jahr 2025.
Die Geschäftslage in China wurde von den befragten Unternehmen ähnlich wie im Jahr 2024 bewertet. Die Geschäftsperspektiven der in China aktiven Unternehmen haben sich verschlechtert: Der Anteil derjenigen, die eine Verbesserung erwarten, sank von fast ein Viertel im Jahr 2024 auf rund ein Fünftel im Jahr 2025. Gleichzeitig stieg der Anteil der Unternehmen, die eine Verschlechterung erwarten, von 23,7 % auf gut 26,4 %.
In Nordamerika haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsperspektiven im Vergleich zu 2024 deutlich verschlechtert. Nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer bewertete die Geschäftslage als „gut“, während dieser Anteil 2024 noch bei mehr als einem Drittel lag. Noch gravierender ist der Rückgang bei den Geschäftsperspektiven: Mehr als ein Drittel der in Nordamerika aktiven Unternehmen erwarten für 2025 eine Verschlechterung, während 2024 10,5 % dieser Ansicht waren.
Besonders ausgeprägt ist der negative Trend in den USA: 41,4 % der dort aktiven Unternehmen bewerten ihre Geschäftsperspektiven für 2025 als schlechter, verglichen mit 16 % im Vorjahr. Vergleichbare Entwicklungen lassen sich auch für die Staaten Mexiko und Kanada feststellen.
Im Hinblick auf das sich abzeichnende Mercosur-Abkommen bewerten 10,6 % der Umfrageteilnehmer ihre aktuelle Geschäftslage in der Region als „gut“, 47 % als „befriedigend“ und 42,4 % als „schlecht“. Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung erwarten 10 % der Befragten eine Verbesserung der Geschäftsperspektiven in der Region, während 71,4 % von einer gleichbleibenden Situation ausgehen. 18,6 % rechnen hingegen mit einer Verschlechterung.
Handelsbarrieren im internationalen Geschäft – Entwicklungen 2025
Im Jahr 2025 gaben rund die Hälfte der Unternehmen an, eine Zunahme von Handelsbarrieren wahrzunehmen, was einem Rückgang im Vergleich zu 2024 entspricht. Besonders gestiegen ist die Belastung durch höhere Zölle, die ein Drittel der Befragten als Hürde nannten – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem etwa einem Fünftel im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich die Wahrnehmung von Sanktionen als Handelshemmnis verringert, während zwei von drei Unternehmen regionale Zertifizierungsanforderungen und 44,5 % der Befragten gestiegene Sicherheitsanforderungen als größte Hürden identifizierten.
Regionale Handelshemmnisse spielen weiterhin eine zentrale Rolle. Zertifizierungsanforderungen wurden insbesondere in der Eurozone als problematisch empfunden, wo etwas mehr als die Hälfte der Befragten diese als Handelsbarriere nannten. In der übrigen EU, der Schweiz und Norwegen lag dieser Wert bei 28,2 %. Auch Sicherheitsanforderungen nahmen 2025 weiter zu, besonders in der Eurozone, wo sie mit 51,7 % häufiger als im Vorjahr (42,9 %) als Hürde wahrgenommen wurden. In den USA hingegen sank der Anteil der Unternehmen, die Sicherheitsanforderungen als Handelsbarriere nannten, von 37,1 % im Jahr 2024 auf nur noch gut 17,2 % im Jahr 2025. Gleichzeitig wurde intransparente Gesetzgebung seltener als Hindernis genannt, wobei der Anteil der betroffenen Unternehmen von 37,7 % im Vorjahr auf 30 % zurückging.
Auch bürokratische Herausforderungen bleiben ein zentrales Thema und stellen für viele Unternehmen eine erhebliche Belastung dar. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wurde mit etwas mehr als 60,8 % erneut als größte bürokratische Hürde genannt, gefolgt von den Auflagen der Verpackungsrichtlinien, die 47,5 % der Unternehmen als belastend empfanden. Auch der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) wurde sowohl 2024 als auch 2025 von 39,9 % der Befragten als Handelshemmnis wahrgenommen. Zusätzlich rückt die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zunehmend in den Fokus, da sie von mehreren Unternehmen als weitere regulatorische Herausforderung genannt wurde. Insgesamt sind bürokratische Hürden und Unsicherheiten bei der Umsetzung von Regulierungen weiterhin die größten Herausforderungen im internationalen Geschäft – zwei Drittel der Unternehmen sehen darin eine wesentliche Schwierigkeit. Auch Hürden durch Ausfuhrbehörden und Exportkontrollen bleiben relevant, wurden 2025 aber etwas seltener genannt als im Vorjahr. Einschränkungen im EU-Binnenmarkt, etwa durch Entsenderegelungen oder Meldepflichten für Dienstreisen, wurden 2025 von rund einem Sechstel (15,5 %) der Unternehmen als Hindernis wahrgenommen – ein deutlicher Rückgang gegenüber 2024.
Insgesamt zeigt sich eine Verschiebung der Handelshemmnisse. Während Handelsbarrieren wie Sanktionen in einigen Bereichen rückläufig sind, nehmen insbesondere Zertifizierungs- und Sicherheitsanforderungen zu und stellen für viele Unternehmen eine wachsende Herausforderung dar. Besonders Zölle in Nordamerika werden mit Besorgnis betrachtet.
Mercosur-Abkommen
Die Auswirkungen des Mercosur-Abkommens auf die Geschäftstätigkeit wurden von gut sieben von zehn Teilnehmenden als nicht relevant eingestuft – sie erwarten keine Veränderungen für ihr Unternehmen in der Region. Knapp ein Fünftel der Befragten sieht hingegen eine Erleichterung des Marktzugangs durch das Abkommen. 15,4 % erwarten Kosteneinsparungen, während 13 % angeben, ihre Exporttätigkeit ausbauen oder neu aufnehmen zu wollen. Fünf Unternehmen (2,2 %) gehen davon aus, dass sich das Abkommen nachteilig auf ihr Geschäft auswirken wird.
Teilnehmerkreis der Umfrage
Die Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen (85,6 %) beschäftigte zwischen 0 und 249 Mitarbeitende. Unternehmen mit 250 bis 499 Beschäftigten machten 4 % der Teilnehmenden aus, was 10 Unternehmen entspricht. In den Größenklassen 500–999, 1.000–3.000 und mehr als 3.000 Beschäftigte nahmen jeweils 8 bis 9 Unternehmen teil. Diese Werte sind weitgehend mit denen des Vorjahres vergleichbar.
Hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit entfielen 10,8 % der teilnehmenden Unternehmen auf den Maschinenbau, 11,6 % auf die Chemie-, Pharma- und Kunststoffindustrie und 10,4 % auf die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Der Handel war mit 16,8 % vertreten, während 13,2 % der Unternehmen dem Dienstleistungssektor angehörten.