Pressemitteilung vom 8. Mai 2025

Auswirkungen der US-Handelspolitik verschärfen sich: Unternehmen sind zunehmend alarmiert

Blitzumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz/Saarland: 100 Tage Trump
Die Unternehmen in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind angesichts der US-Handelspolitik zunehmend alarmiert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz/Saarland anlässlich der 100-Tage-Bilanz von US-Präsident Donald Trump. Während bei der Vorumfrage im Januar 2025 noch eine gewisse Zuversicht bei den Betrieben herrschte, was die Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre internationalen Aktivitäten angeht, zeigt die neue Befragung ein deutlich verschärftes Lagebild: Die wirtschaftliche Verunsicherung wächst – viele Firmen reagieren mit strategischen Anpassungen und fordern entschlossenes politisches Handeln.

Aktuelle Blitzumfrage zeigt deutliche Veränderungen

Während in einer Vorumfrage im Januar 2025 erwarteten noch knapp zwei Drittel antwortenden Unternehmen keine wesentlichen kurzfristigen Auswirkungen auf ihr US-Geschäft. Nur ein Viertel rechnete mit einem Umsatzrückgang, während positive Effekte wie ein möglicher Bauboom in den USA oder ein erwarteter Bürokratieabbau dort vorsichtig optimistisch bewertet wurden.
Die Ergebnisse der aktuellen Blitzumfrage anlässlich der 100-Tage-Bilanz von US-Präsident Donald Trump zeichnen ein deutlich kritischeres Bild: Mehr als 60 Prozent der Betriebe erwarten mittlerweile moderate bis erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen infolge der aktuellen US-Handelspolitik. Besonders betroffen sind Preisgestaltung, Lieferketten und Marktpositionierung. Einige Unternehmen erwägen bereits eine Verlagerung der Produktion oder einen teilweisen Rückzug vom US-Markt. Gleichzeitig steigt der Druck, alternative Absatzmärkte – besonders in Asien, Südamerika und Kanada – zu erschließen.

Deutlich gestiegener Handlungsdruck

„Die Einschätzungen der Unternehmen haben sich binnen weniger Monate spürbar verändert“, erklärt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz/Saarland. „Die anhaltende Unsicherheit erschwert Investitionsentscheidungen und belastet internationale Geschäftsbeziehungen.“
Entsprechend konkret formulieren die Unternehmen ihre wirtschaftspolitischen Erwartungen: Sie fordern ein klares Bekenntnis zum Freihandel, verlässliche Rahmenbedingungen zur Vermeidung einseitiger Eskalationen, den Abbau bürokratischer Hürden sowie Unterstützung bei der Erschließung neuer Absatzmärkte.
„Trotz unterschiedlicher Betroffenheit ist die zentrale Botschaft klar: Die Zeit des Beobachtens ist vorbei – es braucht jetzt aktives politisches Handeln, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer regionalen Wirtschaft zu sichern“, stellt Arne Rössel fest.
Darum dreht sich auch die Veranstaltung „Geopolitik trifft Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammern am Mittwoch, 21. Mai, mit Spitzen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Zu den Podiumsgästen gehören unter anderem Liana Mitlyng Day, stellvertretende Abteilungsleiterin im US-Generalkonsulat, Dr. Christoph Schemionek, Leiter der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Washington D.C. und Mirko Wutzler, Vice President der Auslandshandelskammer San Francisco. Beginn ist um 16 Uhr in den Räumen der IHK Koblenz, die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist möglich unter www.ihk-rlp.de/usa-21-05-2025.

Die Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz/Saarland anlässlich der 100-Tage-Bilanz von US-Präsident Donald Trump lief von 28. April bis 2. Mai 2025. Beteiligt haben sich 170 Unternehmen aller Größen und Branchen in Rheinland-Pfalz.