Ausgabe September 2025
- Brasilien - Kritische Rohstoffe kommen zunehmend aus Brasilien
- CHINA - Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz
- CHINA - Neue Visakategorie
- EU - Konsultation zum CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)
- EU - Konsultation zum Handelsabkommen mit Japan
- EU - Unterstützung von Investitionen in der Ukraine
- INDIEN - Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten
- ISRAEL investiert in seine Wasserwirtschaft
- KANADA öffnet Binnenmarkt
- KASACHSTAN - Zunehmender Fokus auf Metallverarbeitung
- WELTWEIT - DEG weitet Finanzierungsangebot aus
- ZENTRALASIEN rückt durch neue Infrastruktur näher an Weltmärkte
Brasilien - Kritische Rohstoffe kommen zunehmend aus Brasilien
Brasilien ist der weltweit wichtigste Lieferant von Niob. Bei Nickel, Lithium und seltenen Erden wird das Land zukünftig stärker zur Rohstoffsicherung beitragen. Als Vorreiter bei erneuerbaren Energien will Brasilien eine stärkere Rolle in der globalen Versorgung mit Rohstoffen einnehmen, die für die Energiewende von besonders großer Bedeutung sind. Wenigstens 50 Projekte zur Gewinnung von Kupfer, Lithium, Graphit, Nickel, seltenen Erden und Kobalt befinden sich bereits in der Erschließungsphase. Wie groß das Potenzial Brasiliens bei kritischen Rohstoffen ist, verdeutlicht der Vergleich zwischen Vorkommen und aktueller Förderung.
CHINA - Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz
Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal und verschafft deutschen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil in Chinas Bauindustrie. Europa gilt als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, mit den weltweit striktesten Standards für Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft. Durch jahrelange Erfahrung in ihrem Heimatmarkt sind die Grundprinzipien bereits tief in deutschen Unternehmen verankert und bieten daher einen echten Wettbewerbsvorteil.
CHINA - Neue Visakategorie
Ab 1. Oktober 2025 wird es in China das neue sogenannte K-Visum geben: Dabei handelt es sich um eine neue Kategorie für ausländische junge Wissenschafts- und Techniktalente. Die zwölf bisherigen Visakategorien – beispielsweise das M-Visum für Geschäfts- und Handelszwecke (nun Ziff. 8) oder das Z-Visum zur Arbeitsaufnahme (jetzt Ziff. 13) – bleiben daneben erhalten.
EU - Konsultation zum CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)
Die Europäische Kommission führt aktuell drei Konsultationen zur Umsetzung durch. Unternehmen und Verbände können bis zum 25. September 2025 an den Konsultationen teilnehmen und Feedback einreichen. Es geht dabei um folgende Aspekte
- Im Drittland gezahlter CO2-Preis,
- Berücksichtigung kostenloser ETS-Zertifikate,
- Methode für die Umsetzungsphase ab 1. Januar 2026.
EU - Konsultation zum Handelsabkommen mit Japan
Die EU-Kommission hat eine Konsultation zum Handelsabkommen der EU mit Japan gestartet. Bis zum 30. November 2025 sind Rückmeldungen möglich.
EU - Unterstützung von Investitionen in der Ukraine
Die Europäische Kommission ruft Firmen aus der EU und der Ukraine dazu auf, Vorschläge für Investitionsprojekte in der Ukraine einzureichen. Ausgewählte Vorhaben erhalten die Möglichkeit, leichter mit Partner-Finanzinstituten in Kontakt zu treten, die im Rahmen des 9,3 Milliarden Euro umfassenden Ukraine Investment Framework tätig sind. Deutsche Firmen können sich bis 10. Oktober 2025 bewerben.
INDIEN - Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten
Nach 16 Jahren Verhandlungen haben die für Handel zuständigen Minister Indiens und der EFTA-Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz das Abkommen am 10. März 2024 in Delhi unterzeichnet. Nun ist der Ratifizierungsprozess abgeschlossen und das Abkommen tritt am 1. Oktober 2025 in Kraft. Das Freihandelsabkommen ist das erste Abkommen Indiens mit europäischen Partnern. Die Vertragsparteien haben sich auf einen weitgehenden Zollabbau geeinigt. Darüber hinaus soll das Abkommen für bessere Rahmenbedingungen und mehr Rechtssicherheit sorgen. Die Einigung umfasst beispielsweise Bestimmungen zum geistigen Eigentum und Patenschutz. Auch handelsbezogene Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt das Vertragswerk.
ISRAEL investiert in seine Wasserwirtschaft
Israel baut seine Wasserversorgung durch Entsalzung und Abwasserbehandlung massiv aus. Ausländischen Firmen bieten sich über Ausschreibungen gute Geschäftschancen. Die internationale Zusammenarbeit beschränkt sich dabei nicht auf den Bau und Betrieb von Anlagen. Laut dem Generaldirektor der Wasserbehörde arbeite Israel eng mit internationalen Partnern im Bereich Forschung und Entwicklung zusammen. Deutsche Unternehmen könnten von Kooperationen mit israelischen Unternehmen auch auf Drittmärkten profitieren.
KANADA öffnet Binnenmarkt
Durch den Abbau interprovinzieller Handelshemmnisse verbessert Kanada die Rahmenbedingungen für öffentliche Aufträge, Mobilität und Kooperation – auch für deutsche Unternehmen. Jahrzehntelang litten Unternehmen unter einem Flickenteppich aus provinzspezifischen Vorschriften, die den Handel innerhalb Kanadas erschwerten. Unterschiedliche Lebensmittelstandards, Lizenzregeln, Verpackungsvorgaben und Sprachgesetze – etwa in der überwiegend frankophonen Provinz Québec – führten dazu, dass der Export ins Ausland oft einfacher war als der Vertrieb in eine Nachbarprovinz.
KASACHSTAN - Zunehmender Fokus auf Metallverarbeitung
Die Republik Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. In den Steppenböden schlummern beträchtliche Erzreserven für die Produktion von Uran, Chrom, Mangan, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und vielem mehr. In den nächsten Jahren sollen mehrere neue Hüttenbetriebe ihre Pforten öffnen. Doch Kasachstan zielt nicht nur darauf ab, das Produktionsvolumen der Metallurgiebranche zu erhöhen, sondern will auch die Weiterverarbeitung der Metalle vorantreiben. Mit Rohren, Flachwalzprodukten und Bewehrungsstahl sollen perspektivreiche Branchen wie der Kraft- und Schienenfahrzeugbau und der Bausektor beliefert werden. Der zunehmende Fokus auf Metallverarbeitung birgt neue Geschäftschancen für ausländische Unternehmen.
WELTWEIT - DEG weitet Finanzierungsangebot aus
Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat den Länderumfang ihres ImpactConnect-Programms ausgeweitet. Sie finanziert nun Investitionen in allen Entwicklungs- und Schwellenländern laut OECD-DAC-Liste. Zuvor hatte sich das Angebot auf Investitionen in Partnerländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschränkt.
ZENTRALASIEN rückt durch neue Infrastruktur näher an Weltmärkte
In Zentralasien schneiden sich nicht nur die Interessen Europas, Chinas und Russlands, sondern auch mehrere Transportkorridore. Diese werden ausgebaut, um sowohl auf der Ost-West-, als auch auf der Nord-Süd-Achse Transportzeiten zu verkürzen und alternative Lieferrouten zu etablieren. Die Länder Zentralasiens versprechen sich davon Zugang zu neuen Märkten, den Ausbau des Logistiksektors zu einem Standbein der Wirtschaft und Investitionen in Milliardenhöhe. Investitionen in Milliardenhöhe sind notwendig. EU-Mittel fließen über "Global Gateway" in die Region.