CISAF-Industriestrompreis und Kraftwerksstrategie
Werden die prognostizierten Entlastungen beim Industriestrompreis mit den zu erwartenden Belastungen der geplanten Kraftwerksstrategie bilanziert, ergibt sich für die Breite der gewerblichen Wirtschaft ein negatives Ergebnis. Denn einerseits sind die Möglichkeiten der Entlastungen im europäischen Rahmen des CISAF-Industriestrompreises für Deutschland sehr begrenzt. Entlastungen folgen der Regel 50/50/50, was so viel bedeutet wie: Entlastungen nur auf 50 % des Stromverbrauchs, um maximal 50% auf maximal 50 €/MWh mit der Pflicht 50 % der Entlastungssumme in die Energiewende zu reinvestieren. Was bleibt, ist zumeist nur eine Entlastung im einstelligen Prozentbereich.
Gleichzeitig will das Wirtschaftsministerium 20 GW neue Gaskraftwerke ausschreiben, deren Neubau allein Investitionskosten von gut 20 Mrd. Euro erfordert und je nach zusätzlichen Kriterien über den klimafreundlichen Betrieb in Zukunft erhebliche Betriebskosten mit sich bringt. Für Abnehmer und Verbraucher bedeutet der Kapazitätsmarkt eine neue Umlage, deren Einführung auch europarechtlich vorgeschrieben ist und die nach Einschätzung von Experten sowie aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums mit etwa 2 Cent pro kWh bzw. 20 €/MWh veranschlagt wird.
Quelle: DIHK