REACH: Trifluoressigsäure (TFA) - strengere Einstufung gefordert

TFA gehört zur Gruppe der PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) und ist aufgrund seiner Umwelt- und Gesundheitsrelevanz zunehmend in den Fokus gerückt. Die Behörden bewerten den Stoff als problematisch, da:
  • TFA sich nur sehr langsam abbaut und sich in der Umwelt weit verbreitet,
  • TFA in zahlreichen Anwendungen als Abbauprodukt entsteht – z.B. aus Pflanzenschutzmitteln und fluorierten Kältemitteln (wie R1234yf),
  • TFA seit Jahren in Gewässern nachweisbar ist – mit steigender Tendenz.
Der Stoff war 2016 erstmals im Trinkwasser der Neckarregion auffällig geworden. Seither wird er auch mit Einträgen aus Landwirtschaft und Industrie in Verbindung gebracht.
Die ECHA hat das Dossier der deutschen Behörden veröffentlicht. Aktuell läuft eine sechswöchige Kommentierungsfrist. Im Anschluss bewertet der Wissenschaftliche Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) die eingereichten Daten und Stellungnahmen. Innerhalb von 18 Monaten geht dessen Empfehlung an die EU-Kommission, die daraufhin einen Verordnungsentwurf zur Anpassung der CLP-Verordnung ausarbeiten kann.
Folgen für Unternehmen:
Die neue Bewertung könnte Auswirkungen auf die Zulassung bestimmter Pflanzenschutzmittel sowie auf Kältemittel mit TFA-Emissionen haben. Auch alternative Stoffe wie CO₂, Ammoniak oder Kohlenwasserstoffe könnten dadurch weiter an Bedeutung gewinnen.
Quelle: Umweltbundesamt (UBA)