Pressemitteilung vom 22. Februar 2022

Besorgte Blicke nach Russland und Ukraine – Folgen ungewiss

Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier, 22. Februar 2022.
„Die Anerkennung der ‚Volksrepublik Donezk‘ und der ‚Volksrepublik Lugansk‘ durch Russland markiert eine Zeitenwende mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ost und West und versetzt insbesondere unsere vor Ort aktiven Mitgliedsunternehmen in Sorge“, erklärt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. 
Die Russische Föderation ist ein wichtiger Markt für Unternehmen aus Rheinland-Pfalz. Sie liegt auf Platz 5 der Zielländer außerhalb Europas gemessen am prozentualen Anteil der Ausfuhren aus Rheinland-Pfalz. Die Ukraine liegt auf Platz 22. In beide Länder zusammen werden aus Rheinland-Pfalz Waren in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro ausgeführt (2021, Statistisches Bundesamt (Destatis)). 
„Wann ist mit Sanktionen zu rechnen?“, „Wie schnell können diese in Kraft gesetzt werden?“ oder „Wie kann man sich vertraglich gegen adhoc in Kraft gesetzte Sanktionen schützen?“ – das Anrufaufkommen von Unternehmen mit diesen und ähnlichen Fragen habe merklich zugenommen. „Die Unsicherheit der Betriebe ist spürbar: Erst Corona, Lieferengpässe, steigende Energiepreise und nun die Zuspitzung des Russland-Ukraine-Konflikts. Auch dass sich die Länder der Europäischen Union bei den Sanktionen uneinig sind, trägt nicht zur Entspannung bei“, so Rössel.
Folgen ungewiss 
Mit der Missachtung der Minsker Vereinbarung von Russland und der Anerkennung der östlichen Regionen „Donezk“ und „Lugansk“ als Volksrepubliken, sieht die Wirtschaft ungewissen Folgen entgegen. „Wirtschaftlich betrachtet, verspüren wir bisher den Einbruch der russischen Börse und die Abwertung des russischen Rubel. Wie sich eine militärische Eskalation für unsere Betriebe auswirken wird, lässt sich nur vermuten. Sanktionen seitens der USA sowie der EU gegenüber Russland gelten als sicher“, sagt Rössel.
Neben finanziellen Sanktionen gegen Russland könnten nun auch Verbote für die Lieferung von technologischen Ausrüstungen und Komponenten verhängt werden. Das würde auch die einheimischen Hersteller von Elektronik, Haushaltsgeräten und Computerausrüstung vor ernsthafte Probleme stellen.
Die Außenhandelsexpertinnen und -experten der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz stehen den Betrieben bei Fragen zur Verfügung: