IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz veröffentlicht Industrieumfrage: Unternehmen geben Schulnote 3,4
Industriebetriebe fordern weniger Bürokratie, niedrigere Abgaben und eine verlässliche Wirtschaftspolitik
Die Industrieunternehmen und innovationsorientierten Dienstleister im Land beurteilen die Attraktivität von Rheinland-Pfalz als Industrie- und Innovationsstandort mäßig – sie vergeben auf der Schulnotenskala eine Durchschnittszensur von 3,4, also „schwach befriedigend.“ Das geht aus der Industrieumfrage 2025 der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz unter mehr als 200 Betrieben hervor.
„Besorgniserregend ist, dass viele Unternehmen ihren Produktionsstandort im internationalen Vergleich klar im Nachteil sehen“, sagt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „Rund ein Drittel bewertet ihn etwas schlechter, mehr als ein Fünftel sogar deutlich schlechter – lediglich 13 Prozent sehen ihn im Vorteil gegenüber anderen Standorten.“
Sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftliche Lage als auch die mittel- und langfristigen Geschäftsprognosen fallen verhalten aus; hier vergeben die befragten Betriebe ebenfalls ein „schwach befriedigend“. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Hinblick auf die Nutzung betrieblicher Innovationspotenziale. Auf die Frage, wie gut das eigene Unternehmen unter den aktuell gegebenen Rahmenbedingungen sein Innovationspotenzial ausschöpfen könne, antworten nur 1,4 Prozent mit „sehr gut“ und weitere 15,2 Prozent mit „gut“; im Mittel wird die Bewertung 3,3 vergeben. Die industriebezogene Wirtschaftspolitik der Landesregierung erhält von den Befragten die Note 3,6 – also „voll ausreichend“.
„Unsere Industrieunternehmen und Innovatoren fordern Bürokratieabbau und Deregulierung, niedrigere Arbeitskosten, Steuern und Energiepreise sowie eine verlässlichere Wirtschaftspolitik. Ohne tiefgreifende Wirtschaftsreformen droht weitere industrielle Wertschöpfung verloren zu gehen, wie es in den vergangenen Jahren bereits massiv der Fall war“, folgert Matthias Schmitt, industriepolitischer Sprecher der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz.
Die Angaben beruhen auf einer Unternehmensbefragung der vier rheinland-pfälzischen IHKs, an der sich 223 Unternehmen, überwiegend aus dem Verarbeitenden Gewerbe, beteiligt haben.