Außenwirtschaft Aktuell

Ausgabe Juli 2023

EU / KENIA – Auf Freihandelsabkommen geeinigt

(GTAI) Die EU und Kenia haben ihre Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen am 19. Juni 2023 in Nairobi abgeschlossen. Das Abkommen muss zunächst interne Verfahren durchlaufen und kann erst vollständig in Kraft treten, nachdem die Vertragsparteien es unterzeichnet und ratifiziert haben. Es schließt Bestimmungen über Handel und nachhaltige Entwicklung wie Arbeitnehmerrechte, Klima- und Umweltschutz mit ein. 
Mit dem bilateralen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA, engl. EPA) sollen die Einfuhrzölle der EU für kenianische Waren dauerhaft wegfallen. Im Gegenzug verpflichtet sich Kenia nach Inkrafttreten des Abkommens 82,6 Prozent der Einfuhren aus der EU schrittweise über 15 Jahre zu liberalisieren. Für 2,9 Prozent davon ist ein Abbau der Zölle innerhalb von 25 Jahren vorgesehen. Zölle für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse, Chemikalien, Kunststoffe, Textilien und Bekleidung, keramische Produkte, Glaswaren oder Fahrzeuge bleiben bestehen.

EUROPA – Europa modernisiert seine Gesundheitsmärkte

(GTAI) Die Pandemie hat Lücken in Europas Gesundheitssystemen offengelegt. Die Länder der Europäischen Union (EU) investieren verstärkt. Germany Trade & Invest hat ausgewählte Märkte analysiert. 

ISRAEL – Übernahme von EU-Normen erleichtert Einfuhr von Elektro-Produkten

(GTAI) Ende Mai 2023 hat der Wirtschaftsausschuss des israelischen Parlaments (Knesset) die Abschaffung einheimischer Normen für zahlreiche Elektroprodukte beschlossen. Damit folgt er einer Empfehlung des Energieministeriums (Ministry of Energy and Infrastructure). Nach Veröffentlichung des Beschlusses im israelischen Gesetzesblatt gelten für diese Warenkategorie nur noch EU-Normen. Die Regelung verspricht ausländischen Anbietern neue Chancen.

KASACHSTAN – Hafenausbau für Mittleren Korridor

(GTAI) Der Mittlere Korridor, der von Asien über das Kaspische und Schwarze Meer nach Europa führt, ist insbesondere seit dem Ukrainekrieg eine Alternative zum Transport über Russland geworden. Doch um die Strecke durch Zentralasien und den Südkaukasus stärker nutzen zu können, muss Kasachstan seine Umschlagkapazitäten am Ostufer des Kaspischen Meeres ausbauen. Doch den ambitionierten Plänen stehen noch einige Schwierigkeiten im Weg.

KOLUMBIEN – Landwirtschaft 4.0 gewinnt an Bedeutung

(GTAI) Der Agrarsektor in Kolumbien gilt seit Jahren als stabiler Wachstumstreiber. Neue Initiativen sollen helfen, die Branche zu digitalisieren. Deutsche Firmen gehen dabei vorneweg. Künstliche Intelligenz (KI) kann beispielsweise bei der Bodenanalyse genutzt werden und helfen, den Düngemitteleinsatz zu optimieren. Auch Hardware kann die Landwirtschaft in Kolumbien effizienter machen. Boden- und Wettersensoren, Satellitenfotografie sowie Drohnen helfen dabei, Anbaugebiete zu überwachen. 

NORDAMERIKA – Geschäftschancen vor der Fußball-WM

(GTAI) Kanada, Mexiko und die USA bereiten sich auf die WM vor. Im Gegensatz zur Fußballweltmeisterschaft in Katar wird die Nachfolgeveranstaltung in Nordamerika 2026 keinen riesigen Bauboom auslösen. Sämtliche als Austragungsorte vorgesehene Stadien stehen nämlich schon. Nicht umsonst weisen die Gastgeber gerne auf die hohe Nachhaltigkeit der Spiele hin. Dennoch ergeben sich etliche Geschäftschancen.
Stadien und Trainingslager werden modernisiert und an die Anforderungen der FIFA angepasst. Auch bei der Sicherheitstechnik müssen einige Städte nachlegen. Im Bereich Verkehrsinfrastruktur werden Lücken geschlossen. Ebenso erwartet der Hotelsektor eine gesteigerte Investitionstätigkeit. Schließlich eröffnen digitale Techniken neue Geschäftsmodelle. Der E-Sport erhält durch die WM ordentlich Rückenwind.

UKRAINE – Exporte und Projekte finanzieren und absichern

(GTAI) Waren in die Ukraine zu liefern oder dort zu investieren, stellt deutsche Firmen aktuell vor große Herausforderungen. Wie lassen sich Handelsgeschäfte und Projekte dennoch realisieren? Was ist zu beachten? Bund und Banken unterstützen deutsche Unternehmen dabei, Exporte und Investitionen in der Ukraine zu finanzieren und abzusichern. Germany Trade and Invest (GTAI) hat eine Übersicht zur Finanzierung und Absicherung von Exporten und Investitionsprojekten in der Ukraine veröffentlicht.

UKRAINE – Vereinfachte Verfahren für Exportkreditgarantien  

(BMWK) Die Bundesregierung hat eine neue Beschlusslage für Exportkreditgarantien für die Ukraine verabschiedet und erweitert damit die staatlichen Absicherungsmöglichkeiten in das Land. Zur Unterstützung der exportorientierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wird die derzeitige spezielle Regelung für Sammeldeckungen, nach der Deckungsschutz nur unter der Voraussetzung von Banksicherheiten gewährt wurde, aufgehoben. Künftig sind neue Sammeldeckungen regelmäßig auch ohne Banksicherheiten möglich, sofern die risikomäßige Vertretbarkeit gegeben ist.  
Auch Einzeldeckungen mit dem privaten Sektor sind ab jetzt ohne Banksicherheiten möglich. Das gilt sowohl für Bestands- als auch Neukunden entsprechend der Bonitätsprüfung. Deckungen für Geschäfte mit dem öffentlichen Sektor können nach Einzelfallprüfung mit einer Garantie des ukrainischen Finanzministeriums oder der ukrainischen Zentralbank übernommen werden. Weiterführende Informationen sind auf der Länderseite Ukraine des Portals Exportkreditgarantien zu finden.