Unternehmensgründung und -förderung

Starterzentren Rheinland-Pfalz werben für Unternehmensnachfolge als Karrierealternative

Nachfolgereport beschreibt Daten, Fakten, Trends
Dem stehen jährlich etwa 33.000 Gewerbeanmeldungen in Rheinland-Pfalz gegenüber, davon rund 5.500 Betriebsgründungen (die aufgrund von Rechtsform oder Beschäftigtenzahl eine größere wirtschaftliche Bedeutung als bei den sonstigen Neugründungen vermuten lassen). Einen Überblick über das Nachfolgegeschehen im Land gibt der Nachfolgereport 2022 der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz. Die Online-Ausgabe findet sich auch unter www.starterzentrum-rlp.de.

Aktuelle Fakten rund um das Thema Unternehmensnachfolge

  • Die Planung für die eigene Unternehmensnachfolge sollte nach Möglichkeit frühzeitig begonnen werden. Fachleute schlagen das 55. Lebensjahr als geeigneten Zeitpunkt vor.
  • Der Übergabeprozess für ein Unternehmen kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
  • In Rheinland-Pfalz werden rund 35 Prozent aller Unternehmen von Frauen übergeben.
  • Knapp die Hälfte aller Unternehmerinnen und Unternehmer wünscht sich eine familieninterne Nachfolgeregelung.
  • Der Verkauf des eigenen Unternehmens stellt für 4 von 10 Unternehmen die bevorzugte Übergabemethode dar.
  • 3 von 10 im Alter 65 und älter möchten ihr Unternehmen in den nächsten 5 Jahren noch nicht übergeben.
  • Jede 5. Unternehmensnachfolge erfolgt durch Migranten.
  • Die Folgen der Corona-Pandemie bremsen Unternehmensnachfolgen.

Was die Politik tun kann

Die Realisierung von Unternehmensnachfolgen als Gründungsalternative wird durch behördliche Auflagen und einen oftmals hohen Finanzierungsbedarf stark gehemmt. Gleichzeitig suchen viele Firmen geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger.
Unternehmensnachfolgen müssen bei Gründungsinteressierten und in der Belegschaft eine echte Karrierealternative darstellen, damit die Wertschöpfung und Wirtschaftskraft von bestehenden, übergabefähigen Unternehmen erhalten bleibt.
Karenzzeiten für steuerliche Betriebsprüfungen, Übergangsfristen sowie Bestandsschutz für bauliche Maßnahmen und Meldepflichten sind dringend notwendig, um behördliche Hürden bei einer Unternehmensnachfolge abzubauen. Schließlich haben Übernehmer mit der Fortführung des Betriebs und in ihrer neuen Rolle alle Hände voll zu tun. Auch der Zugang zu Finanzierungsmitteln kapitalintensiver Nachfolgen muss bei ertragsstabilen Betrieben auch mit schwacher Eigenkapitalsituation der Übernehmerin oder des Übernehmers möglich sein.